Aus der Mitte der Gesellschaft… aber kein Teil der »Volksgemeinschaft«
Ausgrenzung und Verfolgung
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialist:innen am 30. Januar 1933 begann die Verfolgung politischer Gegner:innen und der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Dabei griffen staatliche Verordnungen und Gewalttaten von Anhänger:innen des Regimes ineinander. Indem Jüdinnen und Juden zu »Volksfeinden« erklärt wurden, sollte die beschworene »Volksgemeinschaft« gefestigt werden. Der November 1938 markierte eine neue Stufe des antijüdischen Terrors. Über 100 Menschen fielen ihm unmittelbar zum Opfer, über 1 200 Synagogen und tausende Geschäfte wurden zerstört, bis zu 30 000 jüdische Männer wochenlang in Konzentrationslagern (KZ) festgehalten. Unterdessen waren Sinti:zze und Rom:nja in vielen Städten in lagerähnlichen Wohngebieten zusammengedrängt worden.
Mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Der Krieg ermöglichte der deutschen Führung die radikale Ausdehnung ihrer Verfolgungspolitik in den besetzten Gebieten und im eigenen Land. Anfang 1940 begannen der Gasmord an Patient:innen im Deutschen Reich und erste Deportationen nach Osten.