Das »J« im Pass und auf der Brust der »gelbe Stern«
Der Weg in die Vernichtung
Nachdem 1940/41 weite Teile Nord, West und Südeuropas unter deutsche Herrschaft gefallen waren, griff die Wehrmacht am 22. Juni 1941 die Sowjetunion an. Dieser Feldzug war von Anbeginn als Vernichtungskrieg geplant. Unmittelbar nach dem Überfall begannen deutsche SS und Polizeieinheiten mit Massenerschießungen von Juden, sowie kommunistischen Funktionären, die bald darauf auf jüdische Frauen und Kinder ausgeweitet wurden. Nachrichten über diese Verbrechen verbreiteten sich schnell in Deutschland. Zugleich richtete die deutsche Besatzungsmacht – wie im besetzten Polen – auf erobertem sowjetischem Gebiet Ghettos für die einheimischen jüdische Bevölkerung ein. Auch die Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich wurden verschärft: Ab dem 1. September 1941 galt eine Pflicht zur Kennzeichnung mit einem gelben Stern. Ebenso wurde es ihnen untersagt, den Wohnort zu verlassen. Am 15. Oktober begannen die Abtransporte in die Ghettos im Osten, deren Umsetzung durch das Verbot der Auswanderung am 23. Oktober rechtlich ermöglicht wurde.